Konzept

 

 

1      Zielbeschreibung, Zielgruppe und Methodik

 


1.1    Welche Zielsetzung hat das Projekt?

 

Klettern als „ERLEBNIS - SPORT“ für geistig behinderte Menschen!

 

Projektziel ist die vielschichtige Förderung von geistig behinderten Menschen durch  erlebnispädagogisch orientiertes Klettern und den damit verbundenen Gemeinschaft stiftenden Aktionen.

Der geistig behinderte Mensch ist leistungsbereit. Allerdings werden häufig mögliche Kapazitäten nicht genutzt. Hier setzt das Projekt an. Das Projekt nützt geistig behinderten Menschen,  ihre eigene Leistungsfähigkeit zu entdecken, sich darüber  freuen und dadurch eine Stärkung ihres Selbstvertrauens, ihrer  Selbstachtung und  Zuversicht zu erfahren. 

 

Die Teilnehmer werden in die Lage versetzt Felswände bis 50m Höhe im 6. Grad zu klettern und selbstständig Sicherungsaufgaben zu übernehmen. Das Projekt steigert die sportliche Leistung, erweitert den persönlich - motorischen Handlungsspielraum, fördert die  Kreativität bei der Lösung von Problemstellungen, stärkt die Selbstwahrnehmung: Sinneserlebnis Sehen, Sinneserlebnis Tasten.

Andererseits lernen Nichtbehinderte, dass sie sich auf einen geistig behinderten Menschen, der die entsprechende Technik erlernt hat, als Sicherungspartner verlassen können.

Die Zusammenarbeit von Ehrenamt und Hauptamt trägt das Projekt.

 

 

1.2    Zielgruppe

 

Lern - und geistig behinderte Menschen der Bildungs- und Pflegeeinrichtung St. Josefshauses, Mönchengladbach.

 

Das St. Josefshaus ist eine 1868 gegründete Behinderteneinrichtung mit ca. 220 Plätzen in Trägerschaft des katholischen Ordens der Vinzentinerinnen. Die behinderten Menschen leben hier in 21 verschiedenen Wohngruppen

Der Adressatenkreis des Projektes umfasst 10,91% oder 24 Personen, der in der Behinderteneinrichtung St. Josefshaus, Mönchengladbach lebenden geistig behinderten Menschen. ( Stand 12/00 )

Das Projekt läuft jetzt im sechsten Jahr. Geklettert wird mit geistig behinderten Menschen, etwa ab dem 10. Lebensjahr in der Eifel, der Pfalz, im Schwarzwald oder in der Kletterhalle .

 

 

 

 

1.3    Welches soziale oder gesellschaftliche Problem gehen Sie an?

 

Integration von geistig - behinderten Menschen in erlebnisorientierte Lebens- und Lernbereiche.

 

In der Arbeit mit geistigbehinderten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen liegen hier nutzbare Chancen und Möglichkeiten. Klettern bietet eine Fülle an Erlebnis‑ und Erfahrungsmöglichkeiten, die sich positiv auf die Persönlichkeitsentwicklung ( Motorik, Kraft, Disziplin, Selbstwert ! ) und - stabilisierung auswirken. Möglichkeiten, die normalerweise dem geistig Behinderten in dieser Dichte versagt bleiben.

Beim Ausüben dieses Sportes spüren geistig behinderte Menschen ihre tatsächliche Kraft, -  was kann ich, welches Potential steckt in mir. Sie erfahren das elementare Verwiesensein auf den sichernden Mitmenschen, - sie lernen Vertrauen, erfahren verbindende Gemeinschaft. Sie erleben eine phantastische Natur, -  Fels, Wind, Sonne, Landschaften, Stille. Gleichzeitig erfahren sie ihre Grenzen, sei es im Kopf in Form von Ängsten oder als simple physische Leistungsgrenze, die als Grenzen jedoch dynamisch sind. Das Überschreiten dieser Grenzen kann beim Teilnehmer euphorische Stimmungen auslösen.

Klettern wird so in pluraler Hinsicht ein wertvolles Aktionsfeld,  ein vielseitiger Lernort, in dem der Mensch  in seiner Gesamtheit angesprochen wird und gefordert ist,  den Mut zu haben sich zu entwickeln. Dies gilt in besonderer Weise für den geistig behinderten Menschen.

 

 

1.4    Bedürfnisse der Zielgruppe

 

Im Projekt geht es primär um das Bedürfnis nach wirklich GELEBTEM Leben, nach dichten Momenten persönlicher Erfahrung. Kein Leben aus der Konserve, vor dem Fernseher, Videogerät oder anderen Surrogatwelten. Leben das Befriedigung durch Leistung und Selbstdisziplin verschafft, und durch die Bewältigung von Unsicherheiten und Angst ein mehr an Freiheit. Es geht um das Bedürfnis herausgefordert werden zu wollen, um sich selbst zu erleben. Selbstbegegnung wird verstanden als Möglichkeit zu neuer Interaktion.

Dann geht es um die Erfahrung, diese an sich selbst gestellte Anforderung zu erfüllen, dafür Risiken zu akzeptieren und um den Lohn in Form von z.T. überwältigender, aber meist stiller Freude.

 

 

1.5    Methodik

        

In der Frage des methodischen Vorgehens orientieren wir uns an Vorgaben des von Schmied / Weinheim herausgegebenen Lehrbuches „Sportklettern“ sowie am Trainingsprogramm von Glowacz / Pohl in „Richtig Freiklettern“. Wertvolle Ratschläge, Hinweise und vielfältige Hilfestellungen verdanken wir Stefan Hilgers, dem derzeitigen Trainer der deutschen Kletternationalmannschaft.

 

Ablauf:

Zu Beginn legt jeder Kletterer, - mit oder ohne Hilfe, -  seinen Klettergurt an. Der korrekte Sitz der Klettergurte wird geprüft.

Im Anschluss folgt ein Aufwärmeprogramm, um mögliche Verletzungsgefahren des Bewegungsapparates zu reduzieren und um die koordinativen Fähigkeiten zu sensibilisieren. Nach dem Aufwärmen wird geklettert. Das Klettern in der Halle hat den Vorteil, dass die einzelnen Kletterrouten bereits ausgebaut sind und direkt von den Teilnehmern des Projektes angegangen werden können. In der Halle sucht sich der einzelne Kletterer, die für ihn passende Tour. Dies entscheiden die Teilnehmer selbst und nur selten ist hier eine Hilfestellung notwendig. Der Kletterer schraubt sich dann mit jeweils zwei HMS - Karabinern an das bereits hängende Seil in der Kletterroute. Der den Kletterer Sichernde arbeitet mit unterschiedlichem Sicherungsgerät. In der Regel sichern zwei oder drei Projektleiter, während einer die gesamte Gruppe im Blick behält. Hier haben wir aus Erfahrung gelernt.

Das Ziel des Kletterers ist es, die gesamte Länge der ausgewählten Route, zu durchsteigen. Dies klappt in der Regel nicht beim ersten Mal und erfordert die notwendigen Hilfen. Darunter fallen „Vertrauensübungen“ in die Materialien, Techniktraining an der Strukturwand, Griff - und Trittschulung,  Sturztraining, Umgang mit dem selbstblockierenden Sicherungsgerät GRI - GRI, Abseilübungen etc..

 

Zwei der geistig behinderten Teilnehmer haben inzwischen gelernt, mit dem selbstblockierenden Sicherungsgerät umzugehen. Dies können sie einwandfrei nutzen, wenn das richtige Einlegen des Seiles, vorher kontrolliert wurde.

 

Beispiel: Ein geistig behinderter Erwachsener mit Mobilitätsstörungen. Der Behinderte geht mit  viel Angst, aber genauso viel Motivation an die Wand. In den ersten Trainingsläufen bewältigt er ca. 1,20 m Höhe. Dann wird die Vorwärtsbewegung durch zunehmende Angst blockiert. Der Kletterer wird auf diesem Niveau gehalten. Einsatz von Gegenkonditionierungen über basale Stimulation, Sprache, Wahrnehmungslenkung, Parallelklettern etc. bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Angst für den Klienten ein erträgliches Maß erreicht. Dann Entscheidung des Kletterers, ob die Leistung höhergeschraubt, oder ob abgeseilt werden soll.

Der im Beispiel beschriebene geistig Behinderte benötigte etwa eine Zeitspanne von 3 Jahren, um eine Kletterhöhe von ca. 20 m im 4. Schwierigkeitsgrad zu bewältigen

 

Zum Abschluss besuchen wir in der Regel ein Bistro oder eine Gaststätte in der ein Klettertag seinen geselligen Ausklang findet.

 

 

 

2      Das soziale Umfeld

 

2.1.   Beschreibung des sozialen Umfeldes, indem das Projekt stattfindet

 

Klettern wird bereits seit 1996 von der Behinderteneinrichtung St. Josefshaus, Mönchengladbach - Hardt, mit Erfolg im Bereich der Erlebnispädagogik gruppenübergreifend eingesetzt.

Das St. Josefshaus ist ein Bildungs- und Pflegeheim für geistig und lernbehinderte Menschen. In der Einrichtung leben ca. 220 Bewohner in 21 verschiedenen Wohngruppen.

 

Alle Bewohner weisen eine deutliche unterdurchschnittliche, allgemeine intellektuelle Minderbegabung auf, verbunden mit erheblichen Auswirkungen im Bereich des adaptiven Verhaltens. Neben dieser primären geistigen Behinderung liegen bei einem großen Teil der Bewohner noch sekundäre Behinderungsarten vor. ( Körper- , Sprach oder psychische Behinderungen, Anfallserkrankungen etc.).

 

Der größte Teil der Bewohner besucht verschiedene Geistig - Behindertenschulen oder arbeitet in  Werkstätten für Behinderte. Einige arbeiten in unserer Einrichtung selbst im Rahmen arbeitstherapeutischer Maßnahmen. Wenige Bewohner konnten dauerhaft in den freien Arbeitsmarkt integriert werden. Andere Bewohner sind wegen der Schwere ihres Behinderungsgrades vollstationär in der Einrichtung untergebracht.

 

Unsere Einrichtung mit kleinen Wohngruppen und geringer  Mitarbeiterfluktuationsrate bietet den Bewohnern meist eine langjährige Vertrautheit mit den internen Lebensumstän-den, Geborgenheit, Zuwendung, Verständnis, Umgang mit bekannten Personen, soweit möglich Schutz vor überraschenden Ereignissen, selbstverständlich Versorgung mit dem Ziel einer sozial gesicherten Atmosphäre, sowie ein angemessenes Selbstständigkeitstraining.

Genau hier soll unser Projekt  „Klettern mit geistig behinderten Menschen“ unterstützend ansetzen.

 

 

2.2.  Betrachtung der aktuellen Marktgegebenheiten

 

Vergleichbare Projekte, in denen Klettern als pädagogisches Medium in der Arbeit mit geistig behinderten Menschen eingesetzt wird, sind uns aus Nordrhein - Westfalen nicht bekannt.

Durch die Mithilfe des Deutschen Alpenvereins erfuhren wir vor ca. zwei Wochen von der Existenz einiger ähnlicher Projekte in Bayern und Baden - Württemberg. Eine Kontakt-aufnahme mit zunächst einem dieser Projekte ist geplant.

 

 

2.3.   Differenzierungsmerkmale

 

Für die im St. Josefshaus lebenden geistig behinderten Menschen, existiert eine Reihe von Angeboten im Bereich Freizeitgestaltung, Förderung und Therapie, wie z.B. eine eigene Schwimmhalle, eine Turnhalle, Krankengymnastik, Beschäftigungstherapie, Logopädie, basale Stimulation, Gesprächstherapie, eine Schwarzlichttheatergruppe, eine Foto AG u.v.m. Auch externe Angebote der örtlichen Vereine werden genutzt. Diese Möglichkeiten werden eingesetzt, um die Entwicklung der Bewohner in spezifischen Bereichen zu fördern.

 

Das Medium - Klettern - involviert alle für den Menschen relevanten Bereiche der Förderung und Entwicklung, und zwar im persönlichen, sozialen ,kommunikativen, motorischen, kognitiven und bildungspolitisch - kulturellen Bereich.

Die Förderung und Entwicklung dieser Bereiche erfolgt hier nicht in Form therapeutischer Settings, sondern wird auf einer erlebnispädagogischen und wagnisorientierten Ebene umgesetzt.

Obwohl die Teilnehmer an den oben aufgezählten Angeboten und dem Projekt „KLETTERN“ zum Teil identisch sind, gibt es hier kein Gegeneinander, keine Konkurrenz, sondern ein gemeinsames Interesse an der möglichst breiten Förderung, des in der Einrichtung lebenden Klientels.  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2.4.   Potentialabschätzung

 

Eine Erhebung [Hahn 1981] hat ergeben, dass ca. 25% aller Menschen mit geistiger Behinderung in Heimen leben. Allerdings nehmen die Prozentzahlen mit dem Lebensalter der Betroffenen zu.

Walter/Hoyler- Herrmann [1987] geben dazu folgende Prozentzahlen an:

 

20 - 25 Jahre   - 34 % im Heim

40- 45 Jahre    - 70 % im Heim

über 55 Jahre  - fast 100 % im Heim

 

In den Regionen Mönchengladbach, Heinsberg und Viersen mit den großen Behinderteneinrichtungen Hephata und dem St. Josefshaus in Mönchengladbach, dem Kreis Viersen mit dem HPH sowie der Lebenshilfe Viersen und dem Landkreis Heinsberg mit der Lebenshilfe Heinsberg, sind viele geistig behinderte Menschen in der Institution – Heim / Wohnheim - untergebracht.

Nach den uns vorliegenden Zahlen sind lediglich 22,72 %,  der in Heimen untergebrachten geistig behinderten Menschen, 40 Jahre und älter. Legt man die Werte von Walter/Hoyler- Herrmann [1987] zugrunde, so wird die Zahl der Unterbringung von Menschen mit geistiger Behinderung, in den nächsten Jahren ansteigen. Dies ist auf die erhöhte Lebenserwartung geistig behinderter Menschen durch die Optimierung der medizinischen und pädagogischen Betreuung zurückzuführen. Das führt zum Schluss, dass für erlebnispädagogische Kletter- Projekte,  die Zielgruppe weiterhin in prozentual ansteigendem Maß erkennbar sich abzeichnet.

 

Unser Kletterprojekt ist auf alle Einrichtungen ähnlicher Struktur übertragbar.

Legt man die Teilnehmerzahlen unseres Projekts [ 10,91 % der Bewohner des St. Josefshauses] als Ausgangslage zugrunde, ( man kann so vorgehen, da die Personalschlüssel in den großen Einrichtungen weitgehend identisch sind, und von daher einen Rückschluss auf den Behinderungsgrad des Klientels erlauben ), so errechnet sich gegenwärtig für die Stadt Mönchengladbach eine Größe von 90 - 100 geistig behinderter Menschen, die an diesem Projekt potentiell beteiligt werden könnten.

 

 

 

3.     Organisation und Geschäftsmodell

 

3.1   Ablauf

 

Im Jahr 2000 waren insgesamt 24 geistig behinderte Menschen der Einrichtung St. Josefshaus, Mönchengladbach Adressaten des Projektes. Im Laufe der vergangenen Jahre blieb diese Zahl weitgehend konstant, mit jeweils einigen Zu- und Abgängen.

Gelegentlich bringt ein geistig behinderter Projektteilnehmer einen externen Teilnehmer, Freund oder Freundin, mit. Diese Initiativen werden von uns unterstützt und der externe Teilnehmer nach Absprache befristet in das Projekt eingebunden.

Regelmäßig alle 14 Tage werden Trainingsfahrten mit jeweils 12 - 13 Teilnehmern in die Eifel oder zur Kletterhalle „TIVOLI ROCK“ in Aachen durchgeführt. Dazu benötigen wir einen von der Einrichtung des St. Josefshauses zur Verfügung gestellten VW - Bus und einen Privat -  Pkw.

Einmal im Jahr wird eine ca. einwöchige Kletterfahrt veranstaltet. Ziele waren bisher das Klettergebiet der Südpfalz und der Schwarzwald. Für die mehrtägigen Touren benötigen wir aufgrund der größeren Ladekapazität zwei Mercedes - Sprinter Busse und einen Privat - PKW.

 

3.2    Team und Organisation

 

Um dieses Projekt aufrecht zu erhalten, sind zwei ehrenamtliche Mitarbeiter und zwei pädagogische Mitarbeiter ( 1 Sozialarbeiter und 1 Sozialpädagoge ) nötig. Der Arbeitseinsatz der ehrenamtlichen Kräfte sowie der pädagogischen Mitarbeiter beläuft sich auf ca. 20 Stunden pro Monat / Person. Ohne das Engagement ehrenamtlicher Kräfte wäre das Projekt in der jetzigen Form und mit dem derzeitigen Umfang nicht mehr durchführbar.

Die Jahresplanung wird von den hauptamtlichen Kräften vorstrukturiert und dann gemeinsam abgestimmt und umgesetzt. Persönliche Freiräume bleiben erhalten.

 

Alle vier Mitarbeiter begleiten in der Regel seit mehreren Jahren bei allen Unternehmungen das Projekt. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter  verfügen im Gegensatz zu den pädagogischen Mitarbeitern über hochalpine Erfahrung, sie sind klettertechnisch äußerst versiert, d.h. sie klettern besser als die pädagogischen Kräfte und  richten daher normalerweise beim Klettern in freier Natur die Routen ein, sichern mit, greifen umsichtig ordnend ein, und sind dadurch gute Förderer der geistig behinderten Kletterer.

Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter zeichnet verantwortlich für die Kletterhomepage: Er bearbeitet gleichzeitig die Bild- und Videodokumentation des Projektes.

Ein Ehrenamtler ist als Fundraiser tätig.

Ein weiterer ehrenamtlicher Mitarbeiter wird zur Zeit in die Arbeit eingeführt.

Alle ehrenamtlichen Mitarbeiter sind in den versicherungstechnischen Rahmen der Einrichtung,  wie Haftpflicht und Berufsgenossenschaft, eingebunden.

 

Um das Projekt auf eine solide, formal - technische Basis zu stellen, absolvierten die zwei pädagogischen Mitarbeiter des Kletterprojektes eine Ausbildung beim Deutschen Alpenverein zum Kletterhallentrainer.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3.3    Mittel und Ressourcen für den Tagesbetrieb:

 

Die Grundausstattung umfasst:

 

Klettermaterialien:

 

13      Klettergurte

13      Paar Kletterschuhe

04      Klettereinfachseile 10,5 - 11,0mm

04      Seiltaschen

20      HMS Karabiner

20      Bandschlingen, diverse Längen

20      Express - Schlingensets

20      Klemmkeile, diverse Stärken

20      Friends, diverse Größen

13      Abseilachter

03      Gri - Gri Sicherungsgeräte

         verschiedene Reepschnüre

02      Materialtaschen

02      Rucksäcke, 65 Liter

 

Campingmaterial:

 

04      Doppeldachzelte

13      Isomatten

13      Schlafsäcke

13      Campingstühle

03      Campingtische

13      Teller, Tassen, Besteck

02      Gaskocher

01      20 Liter Wasserkanister

 

 

 

3.4    Finanzierung des Projektes

 

Der uns von der Behinderteneinrichtung St. Josefshaus zur Verfügung gestellte Jahresetat beläuft sich auf 4000.- DM. Davon fallen etwa 50% auf Eintrittsgelder in Kletterhallen, die andere Hälfte dient der notwendig, kontinuierlichen Erneuerung des Kletter- und Sicherungsmaterials.

Die Einrichtung stellt ferner für alle anfallenden Aktionen einen 9 sitzigen Bus, einschließlich der Übernahme der Benzinkosten, zur Verfügung.

Bei den mehrtägigen Kletterfahrten tragen die Teilnehmer ihre Kosten, soweit sie den Pflegesatzanteil übersteigen, selbst.

Zur Unterstützung des Projektes bewilligte der Förderverein des Hauses im Jahre 2000 einen Zuschuss zur Beschaffung und Ergänzung von Campingmaterialien in Höhe ca. 2800.- DM.

 

 

 

 

4.     Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

 

 

4.1    Zielgruppen im Rahmen der Projektrealisierung

 

        

Betroffene: Primäre Zielgruppe war und ist zunächst das in unserer Einrichtung lebende Klientel. Unsere Aufgabe bestand ursprünglich darin, das noch neue Projekt durch ein Rundschreiben und persönliche Information ErziehernInnen und den in unserer Einrichtung lebenden behinderten Menschen darzustellen, einzelne, der 21 besonders in Frage kommenden Wohngruppen, gezielt anzusprechen und Interessierten Fragen zum Projekt zu beantworten.

In einem zweiten Schritt wurden die gesetzlichen Betreuer ( früher Vormund ) angeschrieben und um ihre schriftliche Einwilligung zur Teilnahme ihres Klientels gebeten. Ebenso wurden Sie gebeten Presseveröffentlichungen zuzustimmen.

 

Mitarbeiter: 1996, als die Maßnahme umgesetzt wurde, ließ sich eine ganze Reihe von hauptamtlich pädagogischen Mitarbeitern in die Grundsicherungstechniken einweisen. Nach und nach sprangen jedoch von diesen alle wieder ab, weil sie diese Sportart, als für sich selbst ungeeignet, erfuhren. Gründe waren u.a. Höhenangst, Unsicherheit, zu große körperliche Belastung, und Sportverletzungen. Seit dieser Zeit sprechen wir nur noch einzelne Mitarbeiter an, die für das Projekt geeignet erscheinen.

In der schulischen Ausbildung stehende Praktikanten werden dagegen regelmäßig befristet in das Projekt eingebunden, um unter Umständen auf Zukunft hin als Multiplikatoren tätig zu werden. 

 

Ehrenamtliche Mitarbeiter: Ehrenamtliche Mitarbeiter sind ein wichtiger Faktor bei der Bewältigung, der durch das Projekt gestellten Aufgaben.

Die Zusammenarbeit mit den im Projekt tätigen ehrenamtlichen Mitarbeitern ergab sich durch die Begegnung während einer Trainingseinheit in einer Kletterhalle. Ein weiterer potentieller ehrenamtlicher Mitarbeiter wurde von unseren ehrenamtlichen Mitarbeitern angeworben.

 

Förderer: Hauptförderer des Projektes ist die Einrichtung selbst. Der durch die Einrichtung bereitgestellte Betrag muß ausreichen, um die Maßnahme zu finanzieren, da Fremdmittel nur sporadisch und in relativ geringen Beträgen zur Verfügung stehen.

 

Weitere Förderer sind der Förderverein des St. Josefshauses, - ein Zusammenschluss örtlicher Geschäftsleute -, sowie die von den ehrenamtlichen Mitarbeitern angesprochenen und das Projekt unterstützungswilligen Firmen.

Kernbotschaften sind die unter 1.1 und unter 1.3 - 1.5 angegebenen Inhalte. Das heißt, wir setzen positive Signale, weisen die Fördermöglichkeiten des Projektes auf, die bereits erbrachten Leistungen und unterstreichen diese Information mit Bild oder Videodokumenten.

 

 

4.2    Presse

 

Ende letzten Jahres erschien zum ersten Mal ein Artikel in der regionalen Presse, der auf das Projekt „Klettern mit geistig behinderten Menschen“ aufmerksam machte. Im Januar dieses Jahres folgte ein zweiter Artikel. Etwas später erschien in der Mönchengladbacher Tagespresse ein Projektartikel über „Behinderte zwischen Himmel und Erde“. Im August wurde das Projekt in der DAV Zeitschrift Panorama erwähnt.

Alle Pressekontakte wurden über die im Projekt tätigen ehrenamtlichen Mitarbeiter initiiert.

 

Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter zeichnet für die Homepage verantwortlich. Dieser Bereich müsste wegen der Öffentlichkeitsrelevanz ( Höhe der Besucherzahlen) noch wesentlich verstärkt beachtet und unterstützt werden.

 

 

 

5.     Visionen   

 

Unsere Hoffnung ist es, dass das Projekt einen kleinen, mosaikartigen Beitrag zu einem sinnvoll gestalteten Leben darstellt. Wir hoffen, dass das durch das Projekt geförderte Miteinander, das aufeinander Angewiesensein und das sich immer wieder gegenseitige Unterstützen im Sozialverhalten der Projektteilnehmer auch im Alltag zum Ausdruck kommt.

Wir glauben, die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, Heimen, Schulen, die ähnlich gelagerte Projekte anbieten, nimmt eines Tages Gestalt an, so dass den Projektteilnehmern neue Begegnungsmöglichkeiten geschaffen werden.

Wir planen Touren in die Schwäbische Alb, die fränkische Schweiz, das Elbsandsteingebirge, die bayrischen Alpen sowie nach Frankreich, um unser  Erfahrungsspektrum und unser Können zu vergrößern.